Malerischer Hafenort Gudhjem lädt nicht nur zum Fisch essen ein

Rote Ziegeldächer und bunte Vorgärten

Der Küstenort Gudhjem fasziniert mit seinen steil zum Hafen abfallenden Straßen, an die sich herrlich malerisch Häuser mit roten Ziegeldächern und bunten Vorgärten reihen. Bereits im Mittelalter waren die Einwohner des Ortes geschäftstüchtig, sodass ein reger Handel erblühen konnte. Der Hering war auch hier frühzeitig eine Delikatesse und begehrtes Handelsgut. Schmackhaften geräucherten Hering probiert man im Hafen Gudhjem.

Wahrscheinlich hatte man das Räuchern auf der Nachbarinsel Christiansö beobachtet und schlichtweg „importiert“. Von Gudhjem aus kann man hinüber nach Christiansö übersetzen. Die Felseninsel, die zu den Erbseninseln gehört, bietet sich für einen Tagesausflug an. Während die heute unter Natur- und Denkmalschutz stehende Insel vor allem Ferienhaus Gudhjem Urlauber sowie Segler anzieht, war sie ehemals als Festungsanlage gedacht. Eine andere Möglichkeit, einen Schiffsausflug zu machen, ist eine Fahrt hinüber zu den Helligdomsklippen. Diese märchenhaft anmutenden Felsgebilde sind sowohl von der Wasserseite als auch vom Land zu erreichen. Mehr als 80 Meter tief fallen sie steil in das Binnenmeer hinein. Ihr Aussehen verleitete dazu, ihnen anschauliche Namen zu geben, wie „Våde Ovn“, was übersetzt soviel wie nasser Ofen bedeutet. Auch der „Schwarze Topf“ ist ein Bereich der Klippenformationen. Mutige Kletterer können hinuntersteigen in diese Höhle.

Rapsfeld bei Somark
Gudhjem, Bornholm

Kunstmuseum begeistert nicht nur mit Ausstellung

Einen guten Gegensatz zu diesen Kunstformen der Natur bildet das Bornholmer Kunstmuseum, welches oberhalb der Klippen thront. Eröffnet wurde der futuristische Bau im Jahr 1993, wobei es im Jahr 2003 bereits erweitert wurde. Obwohl das Gebäude sehr modern wirkt, fügt es sich gut in die Umgebung ein. Das Besondere: Das Kunstmuseum wurde unmittelbar auf dem Ursprung einer Quelle errichtet, welche über verschiedene Etagen durch das Gebäude fließt, ehe sie in die Ostsee mündet. Die Quelle, Heiligtumquelle, gab den Klippen ihren Namen und galt im Mittelalter als heilsam. Sandstein, Granit sowie Ziegel, Holz und Zink sind die Materialien, die in dem Bau verarbeitet wurden. Nicht nur im Inneren bietet das Museum auf 4000m² so manches Highlight. Man sollte auch die Aussichtsplattform besuchen und den atemberaubenden Ausblick genießen. Ein weiterer beliebter Aussichtspunkt ist Bokul, ein nicht ganz 50 Meter hoher Felsen. Fühlt man sich mit dem Mittelalter verbunden, ist man in wenigen Minuten im Mittelaltercenter. Auf dem rund 15 Hektar großen Areal befindet sich nicht nur eine Wallanlage, sondern auch ein Bogenschießplatz sowie eine Schmiede bzw. eine Wassermühle. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu einer weiteren Inselattraktion, der größten von den insgesamt vier Rundkirchen Bornholms. Sie gilt dazu noch als das älteste sakrale Bauwerk der Ostseeinsel. Ihre Erbauung wird auf das Jahr 1150 datiert.